Kupieren des Deutsch Drahthaarwelpen

Wedeln macht wund

Ein komisches Bild für uns Jäger, wenn eine Kurz oder Rauhaariger - Vorstehhunderasse eine lange dünne  „Rute trägt“. 

Ist Kupieren wirklich bei den Kurz - und Rauhaarigen Vorstehhunderassen unserer Jagdgebrauchshunderassen notwendig?

Ja es ist zwingend notwendig! 

Für uns aktive Jäger mit Hund gibt es überhaupt keine andere Möglichkeit, dies ist gelebter Tierschutz. 

Seit 1998 ist in Deutschland das Kupieren der Rute mit Ausnahme der Jagdhunde verboten. 

Diese Ausnahmeregelung beschränkt sich nur auf Jagdhunde die auch wirklich zur Jagd eingesetzt werden, d.h. Jagdhundwelpen die nicht an Jäger verkauft und somit nicht zur Jagd eingesetzt werden dürfen laut Gesetz nicht kupiert werden.

Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass mehr als 50 Prozent der unkupierten Jagdhunde schmerzhafte und chronische entzündete Verletzungen ihrer Ruten aufwiesen. Bei den untersuchten Vorstehern war also  jeder zweite Hund betroffen. Die anderen 50 % wurden jagdlich nicht so stark belastet. 

Daher kann man von einer 100 % Rate ausgehen bei den wirklich viel jagdlich geführten sehr beanspruchten Jagdgebrauchshunden . 

Das Traditionelle hat sich bewährt und ist auch für die Zukunft gut. Das gilt auch beim Kupieren. Es ist üblich, die langen Ruten der Vorsteher etwas einzukürzen. Der Pointer darf lang tragen, aber die deutschen Vorsteher müssen ein Teil der Rute abgeben. Das hat seinen Grund, denn die deutschen Vorstehhunderassen haben auch andere Aufgaben. 

Sie suchen in Brombeeren,Schwarzdorn oder dichten Unterholz, lange Ruten werden blutig geschlagen.

Das gleiche gilt für kurz- und rauhaarige Terrierrassen.

Hühnerhunde, die nur im Feld eingesetzt werden, betrifft dies Leid nicht. 

Aber unsere Jagdhunde werden gerade in der heutigen Zeit sehr viel auf Drückjagden und Nachsuchen geführt, viele dichte Brombeerschläge, Schwarzdornverschläge, Dickungen und dies oft mehrmals wöchentlich. 

Langhaarige Hunde haben einen Schutz durch die Fahnen. Sie bremsen die Rutenbewegung und bilden mit den langen Haaren einen natürlichen Schutz. Daher werden Deutsch Langhaar, Großer und kleiner Münsterländer oder Langhaar-Weimaraner nicht kupiert. 

Nur die kurzhaarigen und Rauhaarigen Vollgebrauchshunde werden etwas gestutzt.

Kurzhaarige Laufhunde tragen lange Ruten: im ersten Moment ein Widerspruch. Aber nur im ersten Moment. Schaut man sich den Querschnitt der Ruten an, so trägt die Bracke lang und dick, der Deutsch Kurzhaar, der Deutsch Drahthaar lang und dünn, vor allem im letzten Drittel. Das ist das Pointererbe bei den Vorstehern. 

Als Allrounder ist das denkbar unpraktisch. Wenn der Hund jagt, nimmt er keine Rücksicht auf Dornen. 

Der passionierte Vierläufer empfindet kaum Schmerzen bei der Jagd. In den Dornen verfangen, schaltet er nicht in den Rückwärtsgang. Für unsere Hunde gibt es nur Voran. 

Dass sich langhaarige Hunde mal ein Büschel aus der Fahne reißen, ist da normal.  

Heilung fast ausgeschlossen: 

Ist die Rute aufgeschlagen oder die dünne Haut eingerissen, stehen die Erfolgsaussichten für eine Heilung schlecht. 

Die Rute ist wenig durchblutet, und der Hund hat kaum Gefühl darin. Daher wird er sich ständig den Fortsatz neu aufschlagen, sobald er freudig durch die Wohnung läuft. Ein Verband hält nicht. Hinzu kommt die Gefahr, dass eine Entzündung in der Rute schnell weiter in die Wirbelsäule des Rückens wandert. Hier brauchen wir ihnen nicht erläutern was dies für unseren liebgewonnen Freund und Jagdhelfer bedeutet. Meist ist bei einer Entzündung, auch im Bereich der Schwanzspitze, eine Totalamputation notwendig. Das ist im fortgeschrittenen Alter des Hundes schmerzhaft, und der Hund muss sich an ein neues Körpergefühl gewöhnen. 

Gegner des Kupierens unterstellen „kurzschwänzigen“ Hunden Kommunikationsprobleme. 

Sicherlich kann mit einer langen Rute wilder gewedelt werden, aber die Körpersprache in der Hundewelt ist nicht nur „schwanzgesteuert“. Beweis dafür ist, dass sich Jagdhunde untereinander genauso gut verständigen können wie nichtjagende Hunde.

Tierschutzgesetz. 

Seit 1998 ist das Kupieren von Ruten bei Hunden durch das Tierschutzgesetz in Deutschland verboten: 

§ 6 (1) Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres.

Das Verbot gilt nicht, wenn der Eingriff im Einzelfall

a) nach tierärztlicher Indikation geboten ist oder

b) bei jagdlich zu führenden Hunden für die vorgesehene Nutzung des Tieres unerlässlich ist und tierärztliche Bedenken nicht entgegenstehen. 

Die Welpen werden in den ersten drei Tagen durch einen erfahrenen Tierarzt kupiert.

Ich kupiere bei 3,8 cm. Vor dem Kupieren messe ich die Stelle aus, kontrollieren nochmal ob bei der Hündin die Schnalle und beim Rüden der Hodensack auch bedeckt ist. Das ist bei jedem Welpen etwas individuell. 

Dann markiere ich diese Stelle mit einem Edding.

Die meisten Tierärzte haben nicht die Erfahrung wie lang kupiert werden soll, aus diesem Grund markiere ich die zu kupierende Stelle  für den Tierarzt.

Überlässt man es den Tierärzten würde meist deutlich zu kurz kupiert. 

Das Kupieren muss auf der Wurfmeldung des VDD vom Tierarzt bescheinigt werden.

Der Nutzen des Kupierens in den ersten 3 Tagen unserer Deutsch Drahthaar Welpen ist exorbitant höher einzuschätzen als der Schaden, wenn man dies unterlassen würde. 

Meiner Meinung nach wäre die Unterlassung des Kupierens der Rasse Deutsch Drahthaars Tierschutzrechtlich unverantwortlich. 

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