Deutsch Drahthaar vom Lennoxhof
Schwergeburten sind bei unseren Haushunden leider nicht ungewöhnlich.
Wir gehen in der veterinärmedizinischen Versorgung im Mittel von einer Schwergeburtenrate der Hündin von 5 % aus. Spezielle Rassen erschüttern uns sogar durch eine Schwergeburtenrate von annähernd 100%.
Für einen gestörten Geburtsablauf (Dystokie) kommen grundsätzlich mehrere Ursachen in Frage, die wir uns im Folgenden detaillierter anschauen wollen.
Die Anzeichen einer Schwergeburt äußern sich in sichtlichem Unwohlsein der Hündin, einer verlängerten Trächtigkeit oder einer übergangenen Geburt, einem Vaginalausfluss (grünlich, größere Mengen) ohne anschließende Austreibung der Frucht oder einer andauernden Geburt über 4 Stunden ohne Geburt eines weiteren Welpen. In diesem Zusammenhang können zu schwachen Kontraktionen des Uterus über mehrere Stunden einerseits aber auch sehr starke Wehentätigkeit ohne Geburt eines Welpen andererseits wichtige Hinweise für einen nicht normo- physiologischen Geburtsablauf sein.
Die Ursache für eine Dystokie kann sowohl im Muttertier als auch im ungeborenen Welpen gefunden werden. Im ersten Fall ist die Rede von maternaler Dystokie, im zweiten Fall sprechen wir von fetaler Dystokie.
Ein Grund für eine maternale Dystokie sind Wehenschwächen.
Diese können in primäre und sekundäre Wehenschwächen untergliedert werden.
Bei der primären Wehenschwäche der Hündin zeigt diese keinerlei Wehentätigkeit. Die Ursachen für das völlige Fehlen der Wehen können bei intensivem „Geburtsmonitoring“ durch die Besitzerin, den Besitzer fehlende Ruhe, aber auch das Vorliegen einer Einfrüchtigkeit, das Phänomen der Hyperfetatio sein.
Hinzu kommen defizitäre Versorgungen mit Glukose und/ oder Calcium, eine Uterusruptur oder eine allgemeine Konstitutionsschwäche aufgrund Alter oder Ernährung.
Grundsätzlich kann eine erbliche Prädisposition für das Auftreten einer Wehenschwäche verantwortlich gemacht werden, da diese in bestimmten Familien und Rassen vermehrt auftritt.
Die sekundäre Wehenschwäche liegt vor, wenn die Hündin nach physiologischem Geburtsbeginn keine Wehen mehr zeigt, also ein Geburtsstillstand eintritt. Hier ist die Ursache meist bei maternalen oder fetalen Geburtshindernissen zu finden oder in einer Verstummung der Uteruskontraktionen aufgrund einer allgemeinen Erschöpfung.
In beiden Fällen sollte eine Tierärztin/ ein Tierarzt zur Rate gezogen werden, um medikamentös oder mit einem Kaiserschnitt zu helfen.
Ein weiterer Grund für eine maternale Schwergeburt kann das Vorliegen eines zu engen, knöchernen Beckenraumes sein.
Die Welpen können durch Wehentätigkeit dann nur bis an den Beckenraum positioniert werden.
Vorangegangene Beckenfrakturen können weiterhin zu Problemen innerhalb des knöchernen Geburtsweges führen.
Neben den Beckenknochen kann jedoch auch der weiche Geburtsweg zu schmal und eng gebaut sein.
Mangelhafte Öffnung beim Geburtsvorgang oder narbige Strikturen (Verengungen nach Verletzungen durch straffes Narbengewebe) sind die wichtigsten Auslöser in diesem Zusammenhang.
Bestimmte Rassen zeigen eine Prädisposition für Schwergeburten.
Dabei handelt es sich jedoch weitgehend um brachiocephale Rassen.
Unser Deutsch Drahthaar ist davon also nicht betroffen.
Hundewelpen werden bei einer physiologischen Geburt in einer Vorderendlage geboren, die Rückenseite zeigt nach oben, Kopf und Vorderbeinen sind nach vorne ausgerichtet.
Jede Änderung dieser Vorderendlage kann im Rahmen einer fetalen Dystokie zu Schwergeburten führen.
Beispiele hierfür sind Querlage, seitliche Flexion des Kopfes, Steißlage und andere mehr.
Das Vorkommen eines sog. Hydrocephalus und damit die besondere Vergrößerung der Kopfanlage und auch eine mögliche abdominale Aufgasung der ungeborenen Welpen können zu Verlegungen im Geburtskanal und damit zu einer Schwergeburt führen.
Auch die unter dem Thema „Probleme während der Trächtigkeit“ beschriebene Einfrüchtigkeit kann aufgrund der Größe des dann einzelnen Welpen zu Problemen bei der Geburt führen.
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