Deutsch Drahthaar vom Lennoxhof
Wie unterscheide ich die Welpen:
Es ist von größter Wichtigkeit, dass Du praktisch vom Augenblick der Geburt an alle deine Welpen unterscheiden kannst, bei unseren brsch. und schwsch. Hündinnen oder Rüden mit den unterschiedlichen Platten und Zeichnungen, ist dies recht leicht. Bei den ganz braunen schon etwas schwieriger.
Es gibt aber verschiedene Methoden, die Welpen zu markieren:
Ich bin kein freund davon den Welpen direkt nach der Geburt schon Halsbänder an zu ziehen.
IchFotografiere jeden einzelnen Welpen (in der Reihenfolge direkt nach der Geburt) und dokumentieren dies mit Uhrzeit, Gewicht und ob HEL oder VEL und besondere Auffälligkeiten in den Zeichnungen, aus diesem Grund heißem die Welpen dann auch bis zum Chippen so wie wir sie identifizieren z.B. Dömchen, oder Pünktchen oder Schneemann auf Grund ihrer individuellen Zeichnungen.
Daher Markiere ich nur sehr selten die ganz wenigen die sich am Anfang sehr ähnlich sind mit einem unschädlichem gut haftenden Öko-Nagellack z.B. hinten am Rutenansatz oder am Lauf.
Eine liebe Freundin von mir kann auch aus unterschiedlichen farbigen Wollfäden sehr gute nicht störende Halsbänder (die nichts mit Halsbändern zu tun haben) basteln.
Aus Kinderkliniken bekommt man verschieden farbige Gummi Bänder (damit habe ich bis jetzt keine Erfahrung).
Die ersten 36 Stunden nach der Geburt sind für meine Welpen immer die kritischsten.
Es bedarf wichtige Anpassungen des gesamten Körpersystems des Welpen an die Umwelt, insbesondere von Herz, Lungen und Leber. Bei einem normalen Welpen enthalten die Lungen eine schaumartige Substanz, der englische Ausdruck dafür lautet surfactant. Ist diese nicht vorhanden, kollabieren die Lungenlappen bei jedem Atemzug, dies ist ein sicheres Zeichen, das der Welpe nicht überleben wird.
Bei Welpen geht man davon aus, dass diese Erscheinung möglicherweise mit dem fading puppy complex (neonatales Sterben, die Welpen scheinen augenscheinlich bei der Geburt gesund, gedeihen dann aber nicht und sterben) zusammenhängt.
Das Blut und damit auch die Sauerstoffversorgung die intrauterin über die Nabelschnur kurze Wege hatte muss jetzt ihren Weg ändern und eine Umstellung durchlaufen.
Wenn eine dieser Änderungen nicht erfolgt, wirkt der Welpe kalt, schlapp und weich, wird meist auch nur eine kurze Zeit überleben.
Hundewelpen werden in einem sehr unfertigen Stadium geboren.
Ihre Körpertemperatur liegt im Vergleich zu erwachsenen Hunden viel niedriger (34,4°C – 37,2 °C die ersten 14 Tage). Welpen können ihre Körpertemperatur nur bewahren, wenn sie irgendeine zusätzliche Wärmequelle haben, entweder das Gesäuge der Mutterhündin, eine Wärmeplatte oder eine Infrarot Aufzuchtwärmelampe.
Welpen werden auch mit einem noch nicht ausgereiften Gehirn und Nervensystem geboren, Augen und Ohren sind die ersten 10 – 14. Tage dicht verschlossen. In den nächsten Wochen werden unsere Welpen eine enorme Entwicklung durchlaufen.
Wichtig hier für unsere Gebrauchshundezucht ist das wir innerhalb der ersten drei Tage durch einen Tierarzt unsere Drahthaar Welpen kompetent Kupieren lassen. Dazu an anderer Stelle mehr.
Neugeborene Welpen liegen nie völlig still, sie zucken und zappeln, dehnen ihre Glieder.
Diese wichtigen Reflexaktionen (auch aktiver Schlaf genannt) dienen der weiteren Entwicklung und Übungen von Nerven und Muskelsystem.
Wenn ein Welpe völlig RUHIG liegt, befindet er sich meist in Schwierigkeiten, das Gleiche gilt, wenn ein Welpe andauernd wimmert.
Wenn die Wurfkiste mit einem Vet-bet oder mit Polyester Bettunterlagen ausgekleidet ist, können die Welpen sich sicher und bequem bewegen und haben guten Halt zum vorwärts kommen an die Zitze der Hündin.
Hat man nur Holz oder nur Fliesen oder Beton oder eine glatte Gummimatten oder nur Zeitung haben die Welpen Frust, da sie keinen ordentlichen Halt haben mit ihren Krallen, nicht schnell genug vorwärts kommen zum Wettlauf um die besten Zitze oder zur Wärmequelle.
Kontaktliegen, auch ein Begriff, den ich hier gerne mal kurz erwähnen möchte. Wünschenswert für uns als Züchter ist es, wenn die Welpen in Haufen eng beieinander liegen und kuscheln, wenn die Welpen alle verstreut in der Wurfkiste liegen, jeder für sich ist dies ein sicheres Zeichen dass es zu warm in der Wurfkiste ist. Ich habe immer ein Digitales Raumthermometer in der Wurfkiste am Boden liegen so habe ich eine Kontrolle über die tatsächliche Temperatur.
Die empfohlene optimale Wurfkisten Temperatur:
Für die ersten 14. Tage 30 °C – 32 °C
Ab dem 14. bis 28. Tag um die 27 °C
Wenn die Welpen 4 Wochen alt sind um die 23 °C
Dies sind die Empfehlungen die man in den meisten Medizinischen Fachartikeln und Bücher liest, aus diesem Grund habe ich hier die empfohlenen Temperaturen der Vollständigkeitshalber aufgeführt.
Ich selber und viele andere Züchter haben aber die Erfahrung gemacht, das diese Temperaturen gerade die ersten 4 Wochen bei einem gesunden normal entwickelten Drahthaar Wurf viel zu hoch gegriffen ist. Es ist eine Qual für die Mutterhündin diesen Temperaturen ausgeliefert zu sein. Meine Erfahrung ist es besser, den Wurfraum regelmäßig kurz zu lüften und Durchzug zu vermeiden. Die Mutterhündin strahlt genug wärme aus. Wenn die Temperatur in den ersten 4 Wochen zwischen 21 und 25 Grad beträgt, ist dies vollkommen ausreichend.
Eine Bodenwärmeplatte in einer Ecke der Wurfkiste wird nur angemacht, wenn die Hündin mit mir eine Revierrunde laüft.
Instinkte sind bei allen gesunden Welpen von Geburt an vorhanden, der Weg in Richtung Gesäuge, das Festhalten an der Zitze, kontaktliegen mit den Geschwistern usw.
Der Züchter sollte hier wirklich nur am Anfang bei Bedarf bei z.B. einem schwächeren Welpen helfen, indem er etwas Milch aus der Zitze melkt und diesen schwächeren Welpen an die Reichhaltigsten Zitze nahe der Hinterhand der Hündin anlegen.
Ihr werdet sehen das alle Welpen beim Säugen paddelnde Bewegungen mit ihren Pfoten gegen die Brustdüsen der Hündin machen, das sogenannte Milchtreten. Mein Großvater hat immer gesagt:“ Beobachte dieses Phänomen sehr genau bei den Welpen-Damen, wenn das eine Hündin nicht so ausgeprägt macht wird dies NIE eine gute instinktsichere Hündin und ist für die Zucht nicht brauchbar“. Na ja, der Opa hatte viele Weise Ratschläge, die Wissenschaftlich nicht bewiesen sind, aber manchmal ist die Erfahrung eines alten Rüdemanns mehr wert als jede Doktoranten Studie.
Zurück zum besagtem Milchtreten der Welpen, aus diesem Grund ist es sehr Wichtig, die Krallen eurer Welpen kurz zu halten, die Krallen eurer Welpen (aber nur die von den Vorderläufen) ab der ersten Woche kontrolliert und dann ein bis zwei Mal wöchentlich schneidet. Andernfalls werden diese spitzen Krallen der Welpen das Gesäuge eurer Hündin stark zerkratzen.
Dies könnte sogar soweit führen, dass die Hündin die Welpen dann nicht weiter säugen möchte.
Säugen : wie schon kurz bei der Geburt angeschnitten, ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass die Welpen so schnell wie möglich von der Hündin gesäugt werden. Nur dann profitieren sie von dem so wichtigen KOLOSTRUM, die erste Muttermilch (Kolostralmilch).
Obgleich dieses Kolostrum über mehrere Tage nachweislich in den Zitzen vorhanden ist, kann es vom Welpen nur richtig über eine beschränkte Zeit genutzt werden- in der Regel nur 12 bis maximal 36 Stunden nach der Geburt.
Das KOLOSTRUM enthält sehr wichtige Antikörper gegen alle Krankheiten, welche die Hündin über ihr Leben durchgemacht hat, auch gegen solche, gegen die sie geimpft wurde. Für die Welpen ist es außerordentlich wichtig und hilfreich, diese passive Immunisierung/Schutz zu übernehmen, bis sie selbst geimpft werden können.
Studien belegen das Welpen, die die ersten Tage nicht von der Mutterhündin gesäugt wurden oder Flaschenwelpen eine sehr viel höhere Krankheitsanfälligkeit haben, als die von Anfang an gesäugten Welpen.
Es wird sogar empfohlen Flaschenwelpen früher zu impfen als säugende Welpen.
Es wird nicht empfohlen, mit Künstlicher Welpen Milch zu füttern, wenn dies irgendwie zu vermeiden ist.
Wenn die Hündin nicht erkrankt oder schlechtes mütterliches Verhalten zeigt, erhalten normale Welpen bei normaler Wurfgrösse zumindest über die ersten 14 Tage genügend Milch von der Hündin, je nach Wurfgrösse auch länger.
Bei mutterlosen oder sehr schwachen Welpen bleibt einem Züchter natürlich keine andere Wahl wie die Flaschenaufzucht.
Tipp: Es ist sehr wichtig, künstliche Welpenmilch im Vorrat zu haben.
1. Sie regt wie besprochen als Zusatz zum Futter der Hündin deren Milchproduktion an.
2. Sie kann bei Störungen der Hündin als Ersatzfutter der Welpen direkt genutzt werden.
3. Bei sehr großen Würfen ist sie als Ergänzungsfutter zu nutzen und entlastet damit etwas die Mutterhündin.
Gewicht: Die Welpen sollten gleichmäßig an Gewicht zunehmen, obwohl der Verlust von 30 – 60 Gramm oder keine Zunahme mal über einen Tag ignoriert werden kann.
Gut gedeihende Welpen sollten innerhalb von 8 Tagen ihr Geburtsgewicht verdoppelt haben.
Tägliches Wiegen zeigt dem Züchter schnell Geschehnisse und Veränderungen.
Vergiss nie, derartige Feststellungen zu dokumentieren.
Das tägliche Anfassen der Welpen zum Wiegen ist für die künftige Sozialisation mit dem Menschen von großer Wichtigkeit.
Der Züchter hat es in der Hand.
Ich habe immer eine Rechteckige Schale auf der Baby Waage fixiert, da fühlen sich die Welpen, gerade wenn sie älter werden sicherer.
Bereits am ersten Tag seines Lebens sollte der Welpe auf erkennbare Erbschäden überprüft werden.
Überprüfe alle 4 Läufe, die Pfoten, und Zehen.
Kontrolliert werden muss der After- mit verschlossenem After können Welpen eine überraschende Anzahl von Tagen überleben.
Wichtig ist auch die Urinausscheidung der einzelnen Welpen durch Stimulation der Mutterhündin einfach zu testen. Haltet eurer Hündin einfach den Welpen mal vor die Nase, sie leckt dann direkt über den Bauch und den Blasenausgang und ruck zuck kommen da der Pippistrahl. So dass auch die Harnfunktion physiologisch gesichert ist.
Des Weiteren untersuche deine Welpen auf Hasenscharte und Spaltrachen.
Der tägliche Blick auf den Nabel und die Leiste ist ebenfalls wichtig.
Für mich zum Standard gehört auch die tägliche Gewichtskontrolle und dessen Dokumentation in den ersten 3- 4 Wochen, danach nur noch 2-3 mal wöchentlich.
Die Welpen werden ab dem 14. Lebenstag entwurmt, dann alle 14. Tage, dazu mehr bei Entwurmung und Phasen der Welpen Entwicklung.
Ziel ist es, im Alter von acht Wochen einen gleichmäßigen Wurf zu haben, wobei zwischen Rüden und Hündinnen etwas Gewichtsunterschiede vorliegen können.
Welpen, die bei der Geburt kleiner sind, hohlen dies spätestens durchs Beifüttern meist schnell auf.
Gibt es in der achten Woche exorbitant Große Gewichtsunterschiede des Wurfes, kann das an schlechter Aufzucht seitens des Züchters liegen, das er beispielsweise den dicken größeren Welpen gestattet, die anderen zur Seite zu drängen und deren Futter auch noch mit zu fressen.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass ein sehr kleiner Welpe von Geburt an einen Schaden hatte, der ihn nicht richtig gedeihen ließ.
Gesunde neugeborene Welpen sind ruhig, schläfrig und fühlen sich warm an. Sie sind rund, fest und mollig.
Man hört von ihnen leises zufriedenes murmelndes Geräusch, gelegentlich unterbrochen von einem schrillen kurzem gequietschte, wenn z.B. einer der Welpen von der Zitze vertrieben wird.
Anormale Welpen fühlen sich beim in die Hand nehmen schlapp an, haben eine eher feuchte, faltige, kalte Haut, rötliche Bäuche und Pfoten. Oft stoßen sie ausdauernd klagende Schreie aus, andere wiederrum sind ganz stumm und wirken kalt.
Meist ignoriert eine instinktsichere Hündin instinktiv Welpen, die ihr nicht normal/nicht gesund erscheinen. Instinktsichere natürliche Selektion nannte mein Großvater das.
Manchmal kann es halt auch passieren, dass nicht der ganze Wurf überlebt, einzelne Welpen versterben.
Wichtig ist, dass man diese Daten erfasst, und wenn man weiß woran der Welpe verstorben ist, dies auch dokumentiert und an den Gruppenzuchtwart weiter gibt zur Info bei der Wurfabnahme.
Es ist auch nicht teuer den Welpen pathologisch untersuchen zu lassen und dies gibt Antworten.
Denn nur wenn man Daten hat, kann man damit arbeiten und ggf. erforderliche Präventionsmaßnahmen treffen.
Zuchtwerte und Informationen sind nur so gut wie die erhobenen Daten!
Aus diesem Grund ist es für uns Züchter beim VDD so wichtig, dass wir uns bei Deutsch Drahthaar immer regelmäßig austauschen und offen und transparent mit unserem Zuchtgeschehen umgehen. Deshalb haben wir bei Deutsch Drahthaar auch so eine breite gesunde Zuchtbasis, weshalb uns viele Zuchtvereine beneiden.
Für die neonatale Sterblichkeit kann es unterschiedliche Ursachen geben, wo ich im Themenbereich
Welpenerkrankungen und Welpensterblichkeit noch gezielter drauf eingehen werde.
Nachfolgenden möchten ich ihnen übersichtlich die wichtigsten Merkmale des Neugeborenen Welpen und die Welpenentwicklung anzeigen.
Körpertemeratur
0 - 14 Tage 34,4 - 37,2 °C
15 -18 Tage 36,11 - 37, 78 ° C
35 Tage 38,61° C Adulte Temperatur
Atemzüge
Bei Geburt 12 Atemzüge pro Minute
7 -35 Tage 20 - 30 Atemzüge pro Minute
Herzfrequenz /Puls
bei Geburt bis zu 130 Schläge pro Minute
mit 12 Wochen 70 bis 100 Schläge pro Minute wie Adult
Geburtsgewicht
sollte sich innerhalb von 8 Tagen verdoppeln
Flüssigkeitsbedarf
13 - 20 ml pro 100 g Körpergewicht pro Tag
Flüssigkeitsausscheidung
ausgewachsenen Hundes - Neugeborene Welpen bestehen aus 80 % Wasser. Ein höheres Verhältnis zum Gewicht als bei Erwachsenen Hunden, die zu 60 -70 % aus Wasser bestehen.
Kalorienbedarf
60 - 70 Kcal pro Tag je 500 g Körpergewicht
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